DIN EN 17000 Übersetzungsleistungen

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Was bringt mir die aktuelle DIN EN 17000 als freiberufliche Übersetzerin?

Im Juli 2016 ist die neue Norm für die Übersetzungsbranche, die DIN EN 17000, bei mir eingetroffen. Dies ist nun schon einige Zeit her und ich konnte mich in der Zwischenzeit ab und zu damit beschäftigen.

Ich hatte ja auch zuvor schon Übersetzungen nach der Vorgängernorm DIN EN 15038 angeboten. Um auf dem Laufenden zu bleiben, habe ich mir den 2016 erschienenen Nachfolger zugelegt. Es stand für mich auch schon öfter die Frage im Raum, eine Registrierung oder Zertifizierung anzugehen. Bisher habe ich mich immer dagegen entschieden, weil ich einfach auch viele Kunden oder Projekte habe, bei denen ein Vier-Augen-Prinzip nicht wirtschaftlich und oft auch zeitlich nicht machbar ist. Dann stünde ich immer im Konflikt, in diesen Fällen nicht normgerecht zu arbeiten. Nach der Lektüre der neuen Norm wird das wohl auch so bleiben. Was nicht heißen soll, dass ich sie für nicht sinnvoll erachte. Man muss eben immer im Einzelfall entscheiden. Das Feld der Übersetzungen ist ein weites.

Die Norm selbst enthält definitiv viele sehr sinnvolle Regelungen und Anforderungen. Zum Beispiel in Bezug auf die kaufmännische und organisatorische Abwicklung eines Projekts. Von der Erfassung und Dokumentation eines Auftrags, dem Festhalten der Eckdaten des Auftrags über die Auswahl des geeigneten Übersetzers oder Korrekturlesers bis hin zum Feedback am Ende des Prozesses. Für größere Übersetzungsdienstleister ist dies sicher alles sehr sinnvoll oder eben auch, wenn man als Freiberufler ab und an größere Projekte unter Einbindung von Kollegen managt.

Für mich als in der Regel allein arbeitende Übersetzerin ist viel davon allerdings schon von vorne herein klar definiert. Meine Ausbildung und Qualifikation steht fest - das ist eine Konstante. Eine ordentliche kaufmännische Abwicklung von der Kalkulation über das Angebot, Auftrag und Bestätigung mitsamt Abschätzung der Lieferzeit ist ebenfalls immer gewährleistet. Auch die Dokumentation der Aufträge, sei es nur, um selbst den Überblick zu behalten und planen zu können. Dies sollten eigentlich Selbstverständlichkeiten im Geschäftsleben sein. Es mag aber auch sein, dass meine kaufmännische Seele etwas einfach voraussetzt, was doch nicht so selbstverständlich ist.

Mein Fazit: Die Norm ist sicher hilfreich für alle, ob man neu in der Branche ist oder ein alter Hase, der dadurch daran erinnert wird, seine Prozesse und Arbeitsweisen mal wieder auf den Prüfstand zu stellen. Eventuell lässt sich doch noch das eine oder andere Rädchen besser einstellen. Für Verbesserungen ist immer Raum.

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